Um anspruchsvolle Fotos zu erlangen, insbesondere, wenn es sich um Objekte mit spezifischen Charakteren wie z.B. Vögel oder Säugetiere in dessen artenreichen Anzahl handelt, egal ob in Zoos oder Wildlife zu fotografieren, sollten meines Erachtens möglichst vier, am besten aber fünf wichtige Regeln eingehalten werden.

 

Ich hoffe, die von mir im folgenden aufgeführten Tipps sind für den einen oder anderen Fotografen hilfreich und können beim nächsten anstehenden Fotoabenteuer sinnvoll mit eingebracht sowie umgesetzt werden.


1. Geduld- Wartezeit aufbringen

 

Die meisten Tiere, ob Wildlife oder in Zoos, sind eben keine ruhigen Zeitgenossen, die einfach mal posieren wie einem das genehm erscheint. Deshalb heißt es eben geduldig sein, und gegebenenfalls verschiedene Standorte ausprobieren. Wichtigstes Gebot dabei, immer den Finger am Auslöser zu haben, um in jeder Situation, vielleicht auch in einer, mit der man nicht gerechnet hat, auslösen zu können. Die digitale Technik ist gegenüber der analogen Technik in Bezug auf die umgerechneten  "Foto-Einzel-kosten“ ja klar im Vorteil.

 

In Zoos ist es manchmal ratsam, wenn nicht oftmals erforderlich, ein weiteres mal an die Gehege zu einem anderen Zeitpunkt zu stoßen, um vielleicht das erhoffte Foto zu schießen.


2. Perspektiv- bzw. Standortwahl


Die Wahl der richtigen Perspektive entscheidet maßgeblich über das Gelingen einer Aufnahme. Man möchte letztendlich anspruchsvolle und aussagekräftige Bilder und keine „Knipsereien“ als Ergebnis vorweisen können. Deshalb heißt es oftmals in die Knie zu gehen!

Hierbei sollte falls möglich, auf Augenhöhe des Objektes fotografiert werden.

 

Der Schärfenpunkt des Objektes sollte, wenn nicht anders gewünscht, immer auf dessen Augen (Gesicht) gehalten sein.

Denn, wo schauen Sie zuerst hin, wenn Sie ein Bild betrachten?  Richtig, eigentlich auf die markanten Gesichtspunkte. Durch den richtigen Schärfepunkt auf dem abgebildeten Motiv, empfinden Sie das Bild auch erst anspruchsvoll und scharf!

Günstige Fokusierung des Objektes
Günstige Fokusierung des Objektes
Ungünstige Fokusierung des Objektes
Ungünstige Fokusierung des Objektes


3. Objektivwahl /Tarnung


In der Tierfotografie, insbesondere der Wildlife-Fotografie, ist meiner Meinung nach ein Teleobjektiv unverzichtbar und somit ein absolutes Muss. 

Dabei sollten es je nach Gegebenheiten mindestens aber 300-400mm sein.

Nützlich hierbei sind lichtstarke Objektive mit einer Blendenzahl von z.B. f 2,8.

Zusätzlich sind Bildstabilisatoren ebenfalls recht nützlich und mittlerweile fast an jedem Objektiv zu finden. Da qualitative Objektive mit Brennweiten von 500-600mm doch recht teuer sind,

können alternativ auch Telekonverter zusätzlich eingesetzt werden.

Jedoch muss hier mit „Qualitätseinbusen“ und einer oft nicht gewollten Blendenzahländerung gerechnet werden. Bei Einsatz solcher Objektive, sollte auch ein dafür geeignetes Stativ eingesetzt werden. Um näher an Objekten wie z.B. an einem Vogelansitz unbemerkter verharren zu können, werden meist Tarnzelte eingesetzt.


4. Freistellung

 

Bilder wirken sehr oft maßgeblich interessanter und spektakulärer, wenn sich das Hauptmotiv vom eigentlichen Hintergrund absetzt. Dies kann in deutlich aber auch schlichter Form geschehen.

Um dies zu erreichen, muss mit der Blendenzahl sowie/ oder der Brennweite des Teleobjektives gespielt werden. Vorab gesagt, hierbei sind digitale Spiegelreflexkameras den Kompaktkameras meiner Meinung nach doch deutlich überlegen. Umso kleiner die Blendenzahl, desto größer die Blendenöffnung und somit der Effekt mit großer Brennweite (in der Regel), das Objekt vom Hintergrund zu lösen.

Mit dieser Methode können Sie auch bedingt Gitterstäbe in Zoos bzw. störende Gräser, Äste in der Natur, die sich zwischen Motiv und Objektiv befinden, „unsichtbar“ werden lassen.

 

Ebenfalls kann schon ein geringer Standortwechsel und dem damit verbundenen Hintergrundwechsel einiges in Bezug auf die Darstellungsqualität des Motives entgegengebracht werden. Ein ruhiger Hintergrund lenkt im Gegensatz zu einem unruhigen Hintergrund nicht störend vom eigentlichen Motiv ab.

Günstiger Standort mit ruhigem Hintergrund
Günstiger Standort mit ruhigem Hintergrund
Ungünstiger Standort mit unruhigem Hintergrund
Ungünstiger Standort mit unruhigem Hintergrund


5. Auslöse-Bildanzahl


Die meisten, wenn nicht alle aktuellen Kameramodelle besitzen Serienbildfunktionen.

Diese Funktionen sind oftmals sehr hilfreich, um ein bzw. sagen wir doch mehrere interessantes Fotos zu schießen. Wer erwischt, wenn nicht gerade zufällig, genau den richtigen Moment, der gewünscht war?

Meistens ist es doch so, dass man zu früh oder zu spät ausgelöst hat.

 

Deshalb:

 

Finger auf dem Auslöser lassen und nachträglich die Fotos begutachten und aussortieren.

Hilfreich hierbei ist natürlich eine schnelle Verschlusszeit, die gegebenenfalls auch mit einem erhöhten ISO-Wert und einer kleiner Blendenzahl (großer Blende) erreicht werden kann.

Mit der heutigen digitalen Technik und den entsprechenden Speicherkapazitäten dürfte dies kein ernsthaftes Hindernis in Ihrer Aktivität darstellen.